1. Das Verhältnis von Polizei und Psychiatrie aus der Sicht von psychiatrischen Professionellen. Ergebnisse aus einer explorativen qualitativ-​empirischen Interviewstudie.

    Efkemann, S. A. Gather, J. Juckel, G. Feltes, T. 2023. Das Verhältnis von Polizei und Psychiatrie aus der Sicht von psychiatrischen Professionellen. Ergebnisse aus einer explorativen qualitativ-​empirischen Interviewstudie. Recht & Psychiatrie 41: 206-​213.  https://doi.org/10.1486/rp-​04-​2023_02

    Hintergrund: Einsätze mit Personen mit psychischen Erkrankungen stellen einen wesentlichen Anteil der polizeilichen Tätigkeit dar. Dabei kommt es auch regelmäßig zur Zusammenarbeit von Polizei und psychiatrischen Kliniken, wobei sich beide Einrichtungen in einem Spannungsfeld aus Gefahrenabwehr einerseits und Hilfeleistung andererseits bewegen. Methodik: Die hier vorgestellten Ergebnisse wurden im Rahmen einer qualitativ-empirischen Interviewstudie zu Polizeieinsätzen im psychiatrischen Kontext erhoben. Hierzu wurden teilstrukturierte Interviews mit n = 10 psychiatrischen Professionellen sowie n = 3 Experteninterviews mit Polizeibeamten geführt. Ergebnisse/Diskussion: Die Zusammenarbeit von Polizei und Psychiatrie ist gekennzeichnet durch ein Hadern der jeweiligen Berufsgruppen mit dem eigenen Rollenverständnis. Es kommt zu einer impliziten Rollenverteilung, in der die Polizei den Aspekt der Sicherheit und die Psychiatrie den Aspekt der Fürsorge übernimmt. Hierdurch kommt es zu einer Distanzierung von Polizei und Psychiatrie, die vor allem in eskalativen Situationen ein zusätzliches Konfliktpotenzial birgt.